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    Ohne Stichwahl an die Macht

    Von REINER ZÜLL, 17.01.05, KSta.de

    Kall - Die Kaller Jecken können sich auf etwa gefasst machen: Seit Samstagabend werden sie von einem Vollblutkarnevalisten regiert. Auch diesmal hatten die wenigen Insider der „Löstigen Bröder“ bis zur letzten Minute „dicht gehalten“.

    Prinz Udo I. (Schmidt) und Prinzessin Karin II. wurde bei der Proklamationssitzung der "Löstige Bröder" von Bürgermeister Hans Kaiser (r.) der Rathausschlüssel überreicht.

    Auch diesmal hatten die wenigen Insider der „Löstigen Bröder“ bis zur letzten Minute „dicht gehalten“.

    Proppenvolle Halle

    Prinz Udo I. ( Schmidt) und dessen Prinzessin Karin II. wurden bei einer turbulenten Proklamationssitzung in der proppenvollen Bürgerhalle als Nachfolger von Peter und Ingrid Berbuir inthronisiert. Wochenlang hatten die Kaller darüber gerätselt, wer die Nachfolge des Jubiläumsprinzenpaares wohl antreten werde. Doch auch diesmal hatten die wenigen Insider wieder dicht gehalten und das Geheimnis bis zur letzten Sekunde wie einen wertvollen Schatz gehütet.

    Nach der Schlüsselübergabe an das Prinzenpaar bekam Bürgermeister Hans Kaiser sofort sein Fett weg: „Wir haben jetzt beide den Rathausschlüssel, aber ich habe den ohne Stichwahl bekommen“, ließ Prinz Udo keinen Zweifel aufkommen, wer nun bis Aschermittwoch in Kall die erste Geige spielt. Hans Kaiser kann sich Weiberfastnacht auf eine deftige Erstürmung des Rathauses einstellen, zumal die „Löstigen Bröder“ jetzt auch auf die Hilfe der mit einer Kanone bewaffneten Prinzengarde bauen können. Die Leistungsfähigkeit dieser Kanone, der so genannten „Möcke-Flitsch“, bekamen die Sitzungsbesucher am Samstag zu spüren, die beim Salutschuss nahe an der Bühne saßen.

    Präsident Peter Berbuir und dessen Co-Moderator Ralf Drehsen präsentierten bei der Proklamation ein überaus abwechslungsreiches Narrenprogramm, das bis weit nach Mitternacht ging und in dem auch diesmal zahlreiche Eigengewächse der „Löstige Bröder“ für Furore sorgten. Ob die beiden Solomariechen Julia Eisemann oder Katja Hambach, das große Tanzpaar Günter Kratz und Danica Esser, die legendären Kallbachmücken oder das Männer-Starensemble „Federwölkchen“, sie alle bekamen ihren verdienten Beifall vom dankbaren Publikum.

    „Callör“ in Hochform

    Auch die Comedy-Gruppe „Callör“ des Ex-Prinzen Josef Scheuver, die zur Hochform auflief, erntete die Früchte wochenlangen Trainingsfleißes. Gastspiele in Kall gaben Die Musikgruppe „Zaperlot“, das Trio „Die drei im Frack“ und die Tanzgruppe „Chivas Divas“.

    Die Karnevalsgesellschaft „Süetenicher Schlipse“ besuchte die Kaller Sitzung mit großem Gefolge. Und auch eine große Abordnung der KG „Klein Spanier“ aus Weilerswist-Lommersum erwies den „Löstige Brödern“ die Ehre. Dabei spielte das Prinzenpaar Andy und Heike Diefenthal eine besondere Rolle: Die Lommersumer Prinzessin stammt nämlich aus Kall und hieß vor ihrer Heirat Labandowsky.

    - Die Kaller Jecken können sich auf etwa gefasst machen: Seit Samstagabend werden sie von einem Vollblutkarnevalisten regiert, der bereits auf einen Jahrzehnte langen Einsatz an der Narrenfront zurückblicken kann. Doch nicht nur das: Die neue Tollität ist über die Grenzen der Gemeinde Kall hinaus bekannt wie ein „bunter Hund“.

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