Von Reiner Züll, 28.06.09, KSta.de
Nachdem die Sportler des KSC bereits am Donnerstagabend einen neuen Vorstand wählen konnten, gingen am Freitag im Saal Gier auch bei den „Löstige Brödern“ die Vorstandswahlen erfolgreich über die Bühne - auch wenn es zunächst nicht danach ausgesehen hatte.
Kall - Es war eine gute Woche für die beiden Kaller Vereine „KSC“ und „Löstige Bröder“. Beide waren in Schwierigkeiten geraten, weil die Vorsitzenden angekündigt hatten, bei den Neuwahlen zu den Vorständen nicht mehr anzutreten. Das größte Problem: Sowohl bei den Sportlern als auch bei den Karnevalisten waren bis kurz vor den Versammlungen keine Nachfolger in Sicht.
Diese Probleme sind jetzt vom Tisch. Nachdem die Sportler bereits am Donnerstagabend einen neuen Vorstand wählen konnten, gingen am Freitag im Saal Gier auch bei den „Löstige Brödern“ die Vorstandswahlen erfolgreich über die Bühne - auch wenn es zunächst nicht danach ausgesehen hatte.
300 Mitglieder
Bis auf den wieder gewählten Schatzmeister Wolfgang Goebel gehen die Karnevalisten mit einer neuen Vereinsspitze in die Zukunft. Neuer Vorsitzender ist Jungkarnevalist Ingo Keller, zu dessen Stellvertreter wurde Werner Keutgen gewählt. Neuer Geschäftsführer ist Wilfried Larres.
Positiver Rückblick
Eingangs der Versammlung, zu der 50 der rund 300 Mitglieder gekommen waren, hielt der amtierende Geschäftsführer Uwe Graf einen positiven Rückblick auf die vergangene Session. Vor allem die Organisation und Durchführung des Gardewettestreits mit 800 Teilnehmern, den die „Löstige Bröder“ im Januar ausgerichtet hatten, seien von allen Gesellschaften gelobt worden.
Dank richtete Graf auch an die Kaller Bevölkerung, die sich bei der Haussammlung für den Karnevalszug wieder spendabel gezeigt und damit den Verein bei der Gestaltung des Zuges unterstützt habe. Kritik aus der Bevölkerung und auch der Musikkapellen habe es allerdings auch wegen zu lauter Musik auf den Karnevalswagen gegeben. „Hier müssen wir uns etwas einfallen lassen“, so Graf. Man wolle auf keinen Fall auf die Kapellen im Zug verzichten, denn die gehörten einfach dazu. Schatzmeister Wolfgang Goebel berichtete, dass der Verein bei der großen Sitzung ein „Minus“ eingefahren habe und der Karnevalszug in diesem Jahr mit rund 11 000 Euro zu Buche geschlagen sei.
Bevor Alt-Karnevalist Horst Züll für Neuwahlen die Versammlungsleitung übernahm, begründete Vorsitzender Ralph Drehsen seinen Verzicht auf eine Wiederwahl: Berufliche, zeitlich, gesundheitliche und familiäre Gründe hätten seinen Rücktritt als Vereinschef zementiert. 15 Jahre Vorstandsarbeit seien sehr aufreibend gewesen. Außerdem, so Drehsen: „Irgendwann ist die Luft raus und das Feuer nicht mehr drin.“ Aus der Versammlung kamen mehrere Wahlvorschläge, doch alle Vorgeschlagenen winkten ab.
„Ja, ich mach es“
Der alte Vorstand und Versammlungsleiter Züll waren ziemlich ratlos. Schließlich wurde die Sitzung unterbrochen. Als man zu vorgerückter Stunde eine Entscheidung vertagen und der alte Vorsitzende kommissarisch im Amt bleiben wollte, meldete sich Ingo Keller: „Dann sag ich ja, ja ich mach es“, verkündete er unter dem Beifall der Versammelten, die ihn einstimmig wählten. Amtsvorgänger Ralph Drehsen: „Es ist toll, dass sich ein so junges Mitglied der verantwortungsvollen Aufgabe stellt.“
Nach seiner Wahl redete Keller den Mitgliedern direkt ins Gewissen: „Ihr werdet noch sehen, dass ich von allen von euch Mitarbeit einfordere.“ Er sei bereit, mit vollem Einsatz für den Verein zu arbeiten. Er sei gespannt, ob der Verein wie versprochen auch hinter einem jugendlichen Vorsitzenden stehe. Keller: „Wenn nicht, werde ich ganz schnell die Reißleine ziehen.“