Kaller Jecke eroberten mit „Möckeflitsch“ Regierungsbunker – Stellvertretender Bürgermeister hatte keine Chance.
Kall – Vehement und unter Aufwendung aller Kräfte verteidigte Kalls erster stellvertretender Bürgermeister Uwe Schubinski das Rathaus, das ihm Bürgermeister Herbert Radermacher zu treuen Händen zur Verteidigung überlassen hatte. „Niemals ergeben wir uns“, rief er den Kanonieren der „Löstige Bröder“ aus dem Fenster im ersten Stock zu. Doch mit Musketier-Kommandant Maximilian „Maxi“ Brucker und seinen Gefolgsleuten war nicht zu spaßen.
Maxi forderte Schubinski mehrfach lautstark auf, sich zu ergeben. Kurz vor dem finalen Schuss der „Möckeflitsch“ gab er ihm noch eine letzte Chance: „Jibste auf, oder brauchste noch en Loch in deinem Bunker? Na jut du Schwächling, du hast es dir nich anders jefragt.“ Da hatte auch der Kaller Ratsmann nichts mehr entgegenzusetzen. Bis zum bitteren Ende hatte Uwe Schubinski sich zur Wehr gesetzt, doch nun musste er der Wahrheit ins Auge sehen – er war geschlagen und das Rathaus verloren.
Gleich nach dem dritten und letzten Schuss der „Möckeflitsch“ kämpften sich die Kaller Gardisten vor bis zum stellvertretenden Bürgermeister, überwältigten ihn und präsentierten ihn der jubelnden Menge. Angesichts der geballten jecken Allianz, die Wetter und Sturmwarnung zum Trotz auch aus den umliegenden Ortschaften angereist war, blieb dem in Ketten gelegten, stellvertretenden Kaller Oberhaupt nichts anderes übrig, als zum Zeichen der Kapitulation die weiße Fahne zu schwenken.
Mit guter Laune und viel Spaß waren folgende Tollitäten zur Schützenhilfe angereist: „Die Jecke vom Hahnebömsche“ aus Scheven mit dem Kinderprinzenpaar Nora I. und Lennart I., „Die jecke Krohe von Wahle“ mit dem Prinzenpaar Ramona I. und Michael I., die KG „Sütenicher Schlipse“ mit dem Prinzenpaar Vanessa I., Tobias I. und der Jugendprinzessin Julia I., der Sistiger Kinderkarnevalsverein mit dem Dreigestirn Prinz Jannik I., Bauer Timm I. und Jungfrau Martina I.
Prinzessin Kerstin I. (Walber-Wawer) – sie wurde am Rosenmontag geboren und es war ihr Kindheitstraum, einmal im Leben Prinzessin zu sein – und die Kinderprinzessin Lena I. (Ruthenbeck) aus Reihen der Kaller „Löstige Bröder“ ließen es nach der geglückten Machtübernahme beim Tanz mit den „Möhne“ so richtig krachen, während Kinderprinz Leon I. (Blatt) das Treiben lieber vom Rand aus beobachtete. Seit über 30 Jahren gibt es die „Möhne“ bereits und sie sind beim traditionellen Kaller Wieverdonnerstag nicht mehr wegzudenken.
Und auch die Kallbachmücken sorgten mit ihrem Tanz einmal mehr für ausgelassene Stimmung und gute Laune vor dem Rathaus, bevor Uwe Schubinski das feiernde närrische Volk zum Umtrunk in den Rathaussaal einlud.
pp/Agentur ProfiPress