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    Geschäftsführer warf die Brocken hin

    Von REINER ZÜLL, 28.04.08, KSta.de

    Kall - Peter Eisemann von den „Löstige Bröder“ machte die Arbeit keinen Spaß mehr. Der Karnevalsverein steht mit 372 Mitgliedern recht gut da. Eine neue Vorstandriege wurde gewählt.

     

    Kall - Im Mai 2006 war Eisemann, der bis dahin für die Jugendarbeit im Verein verantwortlich gewesen war, zum Nachfolger des damaligen Geschäftsführers Ralph Drehsen gewählt worden. Der hatte das Amt des Vorsitzenden übernommen. „Ich fühlte mich in die Vorstandsarbeit nicht so eingebunden, wie ich es erwartet hatte“, beklagte der Geschäftsführer. Und deshalb trete er von diesem Amt zurück, teilte Peter Eisemann der Versammlung mit.

    „Das ist ein Schuh, den sich der Verein anziehen muss“, konstatierte Narrenchef Ralph Drehsen angesichts des Rücktritts seines Geschäftsführers. Obwohl die ganze Familie Eisemann immer viel für den Verein getan habe, sei es ihr nicht gelungen, sich im Verein zu integrieren. Drehsen sprach sogar von „Mobbing“. Es seien aber von allen Seiten Fehler gemacht worden. Drehsen: „Es ist bedauerlich, dass so etwas im Verein passiert.“ Er selbst habe als Geschäftsführer solche Erfahrungen gottlob nicht machen müssen.

    Eisemann, der über Jahre hinweg die Kaller Kindersitzungen mit seiner Familie organisiert hat, gestand zu, den neuen Organisatoren des Kinderkarnevals bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Der Zurückgetretene: „Wir haben uns eigentlich nicht als gemobbt gefühlt; es hat uns einfach keinen Spaß mehr gemacht.“

    Weil die komplette Neuwahl des Vorstandes erst im nächsten Jahr ansteht, entschied sich der Vorstand für eine direkte Neubesetzung des Geschäftsführer-Postens, zumal Ex-Prinz Uwe Graf seine Bereitschaft erklärt hatte, das Amt bis zur offiziellen Neuwahl zu übernehmen. Uwe Graf wurde von der Versammlung einstimmig gewählt.

    Vor seinem Rücktritt hatte Geschäftsführer Peter Eisemann die verflossene kurze Session Revue passieren lassen. Der Kaller Bevölkerung gebühre großer Dank für die Unterstützung des Vereins bei der jährlichen Haussammlung für die Jugendarbeit im Verein. Nur durch die große Spendenbereitschaft der Kaller würden attraktive Großveranstaltungen möglich.

    Auch die rege Mitarbeit vieler Vereinsmitglieder habe zum Gelingen der Session beigetragen, lobte Eisemann seine Vereinskollegen. Trotz der kurzen Session und der damit verbundenen Überschneidung von Sitzungsterminen seien die „Löstige Bröder“ noch relativ gut über die Runden gekommen. Mit dem Kinderprinzenpaar Nils I. (Eisemann) und Anne“ I. (Müller) sowie dem großen Prinzenpaar Norbert I. und Marita I. (Chytry) hätten die Löstige Bröder tolle Repräsentanten vorweisen können.

    Der neue Kaller Bürgermeister Herbert Radermacher habe im Kaller Karneval eine astreine Premiere hingelegt. Eisemann: „Dafür haben wir ihn Weiberdonnerstag beim Rathaussturm in Ketten gelegt.“

    Die Mitgliederentwicklung im Verein sei weiterhin recht positiv; Zehn Austritten und zwei Sterbefällen ständen 18 Neuaufnahmen gegenüber. Derzeit zähle der Verein 372 Mitglieder. Zur Jahreshauptversammlung erschienen jedoch gerade einmal 31 Narren. Weil bei der Eröffnung durch Vereinschef Ralph Drehsen keine zehn Prozent der Mitglieder anwesend waren, konnte die Versammlung satzungsgemäß erst nach halbstündiger Pause beginnen.

    Schatzmeister Wolfgang Goebel konnte den Mitgliedern keinesfalls von großem Reichtum des Vereins berichten. Schlappe 250 Euro Gewinn waren die Bilanz der kurzen Session, in der, so Wolfgang Goebel, „die auswärtigen Kräfte so richtig zugeschlagen haben“. Allein in der großen Sitzung habe der Verein 3800 Euro an diese Mitwirkenden berappen müssen.

    Das Minus der Sitzung von knapp 2000 Euro habe man Weiberfastnacht durch die gut besuchten Veranstaltungen so gerade ausbügeln können. Allein der große Karnevalszug habe fast 10 000 Euro verschlungen, obwohl man diesmal beim Kauf von Wurfmaterial die Bremse angezogen habe.

    - Die Erklärung, mit der der Geschäftsführer der Kaller Karnevalsgesellschaft „Löstige Bröder“, Peter Eisemann, seinen Rücktritt vom Vorstandsamt begründete, ließ tief blicken: „Die Arbeit hat mir in letzter Zeit einfach keinen Spaß mehr gemacht“, sagte Eisemann auf der Jahreshauptversammlung der Kaller Karnevalisten im Saal Gier.

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