„Mit Frohsinn, Trubel, Heiterkeit, kommen wir in Kall noch mal so weit“ war in der Session 1957 das Motto des damaligen Karnevalsprinzen Hubert I. de la Motte. Noch heute erinnert sich De la Motte gern an seine Prinzenzeit, in der damals allerdings nur drei Kostüm- und Maskenbälle im Vereinslokal Gier stattfanden. Heute ist Hubert de la Motte das älteste Mitglied der „Löstige Bröder“. Er wurde am 19. Juni 2004 hohe 92 Jahre alt.

Hubert de la Motte war ein waschechter Sötenicher, der 1928 als junger Mann nach Kall kam, um bei Franz Mohr das Handwerk des Buchbinders zu erlernen. Er lernte nicht nur das Handwerk kennen, sondern auch Mohrs Tochter Thea, die er 1949 zum Traualtar führte.

 
     

Mitglied im Karnevalsverein in Kall wurde der junge Buchbindermeister 1951 unter dem Präsidenten Heinrich Strunk, der damals ein guter Torwart beim Kaller SC war und den de la Motte regelrecht verehrte.Damals erinnerte sich der 91-Jährige an den Tag, als er in der Gaststätte Gier von Heinrich Strunk angesprochen wurde: „Du könn’s och joot en de Karnevalsverein komme“. Von einem so fähigen Torwart angesprochen zu werden, sei für ihn eine große Ehre gewesen, so Hubert de la Motte. Und so sagte er sofort seine Mitgliedschaft bei den „Löstigen Brödern“ zu – allerdings mehr aus fußballerischen Interessen.


Schon bald hatte Hubert eine offizielle Aufgabe im Karnevalsverein: Am 21. April 1951 beauftragte ihn die Generalversammlung mit dem Führen des Vereinsalbums. Fortan sah man ihn bei Narrensitzungen häufig auf der Bühne, zusammen mit Mathias Reul, Hans Friedrichs, Fritz Ober, Heinrich Dahmen und Martin Pütz, die als Chor das Dorfgeschehen glossierten und auch die von Peter Mohr und Mathias Reul getexteten Heimatlieder sangen..


Dann nahte der Karneval 1957, der unter der Präsidentschaft von Willi Pütz gefeiert wurde. So war es auch Präsident Pütz, der Hubert de la Motte in feuchtfröhlicher Runde fragte, ob er nicht Prinz Karneval werden möchte. „Dat koss dich net vell“ hatte Pütz die finanziellen Bedenken von Hubert de la Motte sofort zerschlagen. Ehefrau Thea gab ihrem Hubert „grünes Licht“, der Proklamation von Prinz Hubert I. im Saal Gier stand nichts mehr im Wege. ImRosenmontag marschierte der Prinz zu Fuß mit. „Es gab damals keine Sponsoren und eigenes Geld für den Bau eines Prinzenwagens hatte auch keiner“ erinnert sich de la Motte: „Wir waren ein Verein der armen Säcke“.


De la Motte erlebte auch das Einschlafen der „Löstige Bröder“ in den Jahren 1962 und 1963. Hubert de la Motte war einer der letzten neun Aufrechten, die auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen, den Verein bis auf weiteres ruhen zu lassen. Der Vorstand mit dem Vorsitzenden Heinrich Strunk an der Spitze blieb jedoch im Amt.Das Vereinsvermögen, so wurde damals beschlossen, solle weiter im Besitz des Vereins bleiben und das Barvermögen auf einem Sparbuch deponiert werden. Hubert de la Motte: „Als der Verein den Bach runterging, habenwir nicht alles aufden Kopf gehauen“.


Als der Verein nach einer Jahreshauptversammlung am 1. April 1966 im Saal Gier Wiederauferstehung feierte, war Hubert de la Motte wieder in vorderster Front dabei. Neue und alte Karnevalisten waren am Ende wieder eine Gemeinschaft von 22 „Löstigen Brödern“, die den Neubeginn mit einem Kassenbestand von 1065 Mark in Angriff nehmen konnten.


Bei den Sitzungen in all den Jahren hatte de la Motte oft in vorderster Front gesessen. Insgesamt 22 Jahre war er im Elferrat. Zum letzten Mal saß er 1994 als 81-Jähriger im Kaller Elferrat, der anlässlich des 90-jährigen Bestehens der „Löstige Bröder“ von Veteranen besetzt worden war.

 



 

Der Jecke Tourbus


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